Liebe Freunde der geschmackvollen Familienunterhaltung, euer Wunsch nach mehr Anspruch in dem klischeedurchzogenen Genre des Kriminalfilmes wurde mit Torrente von Santiago Segura erhört.
Wir haben es hier mit einem wahren Meisterwerk zu tun, das vor Kreativität nur so sprudelt! Vergeßt die Oscar-Gewinner der letzten 10 Jahre, denn nur Torrente hat es verdient, auf die Liste der besten Filme aller Zeiten gesetzt zu werden.
Aus der recht lapidar erscheinenden Geschichte eines verrohten, heruntergekommenen Polizisten erschafft Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Santiago Segura ein Sahnestück des modernen Unterhaltungskinos, das der Gesellschaft ihre Verlogen- und Verkommenheit schamlos vor Augen führt.
Die Geschichte ist, wie bei den meisten Paradebeispielen für erzählerische Brillianz, schnell erzählt: Torrente, der sympatischste Polizist seit Dirty Harry, ist ein erfolgloser, allein operierender Wachtmeister, der den üblen Machenschaften eines Drogenhändlerrings auf den Grund geht.
Die Dealer haben ihr Hauptquartier in einem asiatischen Restaurant und schrecken nicht davor zurück, die unwissenden Angestellten für ihre Zwecke auszunutzen. Mit Hilfe des Bruders seiner Lebensabschnittsgefährten stellt Torrente eine schlagkräftige Truppe von Jugendlichen zusammen, mit denen er den dreisten Drogendealern das Handwerk legen will ...
Von dieser Handlung ausgehend erfindet Segura das Genre praktisch gesehen neu, keine Minute vergeht, ohne daß dem Zuschauer die eigene Verlogenheit vor Augen geführt wird. Mit subtilem, aber manchmal auch recht plakativem Humor erzählt der Film die Geschichte eines hoffnungslos erscheinenden Kampfes gegen das Verbrechen - ohne Unterstützung des Staates.
Nur die Spanier selbst haben das Potenzial dieses modernen Großstadtheldens erkannt und Segura mit ihrer Begeisterung für Torrente noch zwei Fortsetzungen ermöglicht.
Segura ist für mich die Hoffnung der modernen Filmkultur!
Bricktop
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