Damit ihr euch im Dschungel aus Fantasy-, SciFi-, Horror- oder Slasherfilm des Fantasy Filmfest 2010 nicht gänzlich verirrt, wollen wir von film-sprache.de Euch an dieser Stelle noch unsere geheimen Tipps und die bereits von allen heiß erwarteten Favoriten verraten:
Rubber - Quentin Dupieux
Den Anfang macht hier das Ende, nämlich Rubber von Quentin Dupieux. Die Geschichte von Robert dem Reifen, der sein Bewusstsein, die Liebe und seine PSI-Begabung mitten in der Wüste entdeckt, wird dem Fantasy Filmfest-Besucher zum krönenden Abschluss, nämlich der FFF-Closing Night, kredenzt.
Klingt skurril? Man will es hoffen, denn hier hat man wirklich einen Film, der aufgrund seiner Thematik das Zeug zu einem erfrischend polarisierenden Kunstwerk haben könnte.
Zu unserer Rubber Film-Kritik.
Four Lions - Christopher Morris
Die Grenzen des Konventionellen überschreitet auch Four Lions. Dieses Mal werden die Grenzen des politisch Korrekten, ganz im Sinne der Thematik, gesprengt. Christopher Morris lässt nämlich die Stooges auf den Dchihad treffen: Eine Gruppe Muslime scheitert an der Gesellschaft und fanatisiert sich. Während der eine Teil sich professionell ausbilden lässt, bleiben die anderen daheim und versuchen, sich an unkonventionelleren Methoden wie dem Dressieren von Selbstmordkrähen - mit vorhersehbar unvorhersehbaren Konsequenzen.
Hartnäckigkeit zahlt sich aus, denn trotz erster Ablehnung durch die großen britischen Medieninstitutionen gelang es Morris, einen Publikumserfolg zu präsentieren. Zurecht, denn - wie gerne übersehen wird - zeichnen sich wirklich gute Komödien durch ihre soziale Haftung und sublime Gesellschaftskritik aus. Also nix mit plumpen Späßen auf Kosten von Minderheiten. Definitiv ein Film für das Pflichtprogramm, hoffentlich verirren sich nur nicht zu viele Gutmenschen in den Kinosaal.
Zu unserer Four Lions Film-Kritik mit Four Lions-Trailer.
Harry Brown - Daniel Barber
Bleiben wir in britischen Landen und kommen wir zu einem lupenreinen Vigilante-Film. In Harry Brown greift Michael Caine gegen überbordende Jugendkriminalität auf das gute alte "Auge-um-Auge"-Prinzip zurück.
Eigentlich steht der ehemalige Royal Marine Harry (Caine) relativ gleichgültig dem Verfall seines Stadtviertels gegenüber, doch nach dem Tod seiner Frau und der Ermordung seines besten Freundes nimmt er die Dinge selbst in die großkalibrig ausgerüstete Hand.
Die Reflexivität und Reife eines Gran Torino sollte man nicht erwarten. Das klassische Retro-Motiv des Ein Mann sieht rot trifft aber auf ein brandaktuelles Thema und Michael Caine wird sicherlich wie gewohnt souverän brillieren.
Zu unserer Harry Brown Film-Kritik
http://www.harrybrownthemovie.co.uk/
The Killer inside me - Michael Winterbottom
England zum Dritten (es liegen keine nationalen Präferenzen vor): Das Casey Affleck eine fiese Note an sich hat, wissen wir schon seit seiner Partizipation in dem Film mit dem längsten Titel der Welt (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford). In der Verfilmung The Killer inside me des gleichnamigen Romans vom Jim Thompson bestätigt und entfaltet er diese unter der Ägide von Michael Winterbottom.
Der junge texanische Deputy Lou Ford (Affleck) ist eine Ikone der Integrität in seinem texanischen Kaff. Gepflegt, unauffällig und anscheinend bis zur Unkenntlichkeit konform. Niemand weiß etwas von seiner "Krankheit", die sich in soziopathischen Mordphantasien ausdrückt. Auch nicht die Prostituierte Joyce (Jessica Alba) und seine Freundin Amy (Kate Hudson), die bald zum Spielball seiner Obsessionen werden.
Affleck hat seine Rolle wohl zu gut gespielt, ausgehend von den Entrüstungsstürmen, die dieser Film auslöste. Aber seien wir mal ehrlich, liebe Sundancer, die Thematik ist nun mal zuckergussresistent, und seit 9 Songs wissen wir alle, dass Winterbottom zwischenmenschliche Interaktion explizit und in allen Einzelheiten präsentiert. Es bleibt ein atmosphärisch dichter Thriller mit superben Schauspielerleistungen, der die individuelle Bewertung verdient.
Zu unserer The Killer inside me Film-Kritik
http://www.killerinsideme.com/
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Ansonsten bietet das Fantasy Filmfest 2010 - unter anderem - für Vampir-Fans die rasante Rockermär Suck (inklusive Henry Rollins, Moby, Iggy Pop, Alice Cooper und und und)
http://www.suckthemovie.com/
Zu unserer Suck Film-Kritik
... während die Belgier ihrem Konzept treu bleiben und diesmal "Mann-beißt-Vampir-und nicht-Hund" ins Rennen schicken mit Vampires.
Australische Teenager zeugen von Pragmatismus, denn wenn der Schwarm sich nicht auf das Prom-Night-Date festlegen möchte, wird er prompt festgenagelt:
The Loved Ones
Zu unserer The loved Ones Film-Kritik
http://www.thelovedonesmovie.com/
... während sich im australischen Niemandsland visuell beeindruckende und perfide Geschichten entladen können im Stile eines Neo-Western-Noirs:
Red Hill
http://www.redhillmovie.com/
Dem Treiben archaischer Recken in der Peripherie wird international dieses Jahr viel Aufmerksamkeit geschenkt, ob nun die Römer gegen die Briten mit ...
Centurion
http://www.centurionmovie.com/
... oder der pulpig-puritanische Hexenjäger
Solomon Kane
... gegen die Armeen der Finsternis.
http://www.solomonkanethemovie.com/
Zuguterletzt der Geheimtipp
The Wild Hunt
http://www.wildhuntfilm.com/
Zu unserer The Wild Hunt Film-Kritik.
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Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt des FFF-Programms. Für was man sich auch immer entscheidet, die Auswahl auf dem Fantasy Filmfest 2010 ist groß und vielversprechend.
Wir wünschen eine schöne Zeit und viel Gänsehaut.
Das gesamte Film-Programm, Trailer, Termine und Kino-Standorte findet Ihr auf der offiziellen Website:
http://www.fantasyfilmfest.com
Angelos Botsaris / Maxi Braun
- Fantasy Filmfest FFF
- Fantasy Filmfest 2010 - Unsere Favoriten des Film-Programms
- FFF 2010: Harry Brown - Film-Kritik
- FFF 2010: Four Lions - Film-Kritik
- FFF 2010: The Wild Hunt - Film-Kritik
- FFF 2010: The Killer inside me - Film-Kritik
- FFF 2010: The loved Ones - Film-Kritik
- FFF 2010: Suck - Film-Kritik
- FFF 2010: Rubber - Film-Kritik
- Fantasy Filmfest 2010 - Fazit
